1. Juli 2019:
Waldspaziergang im Karlsburgerholz (24351 Thumby, so steht es zumindest bei google.maps, mehr Informationen gab das Internet nicht preis. Nur dass es noch ein zweites Karlsburger Holz in Meckpomm gibt. Dieses zweite Karlsburger Holz ist sogar ein Naturschutzgebiet, ganz im Gegensatz zu seinem holsteiner Bruderwald). Das letzte Mal waren wir im Herbst 2018 hier. Ich hoffe, es ist nicht all zu schlimm, denn ich wollte schon damals berichten, wir brachial hier das Holz gefällt und abtransportiert wird. Der Wald gibt sein Bestes und versucht, sich zu erholen und er würde es auch schaffen, wenn man ihn mal eine Weile ganz in Ruhe lassen würde.
Schon im letzten heißen Sommer spendete der Wald den Schmetterlingen die gute Luft, die sie benötigen. Hier war der einzige Schutz vor der sengenden Hitze. Nur leider noch zu wenige Nektarpflanzen. Da wäre es hilfreich, die Samen der alten Bauernpflanzen, welche durch die Landwirtschaft verdrängt wurden, wieder zu verstreuen (reicht ja auch am Waldrand). Denn die Schmetterlinge sind in den Wald gezogen. Hier kann man auch in Ruhe flattern und wird nicht meilenweit davongeweht, wenn man gedankenverloren in den Himmel sieht…
Viele Schmetterlinge haben wir nicht getroffen, aber wir waren auch nicht weit drin. Ein Admiral kam an, ein Kohlweißling und einige große Füchse ließen sich blicken. Die großen Füchse jedoch haben sich verändert. Sie haben das leuchtende Orange gegen ein orangenen Sandton ausgetauscht. Man sieht sie kaum, wenn sie auf dem Waldweg sitzen, der von der Sonne ausgeblichen ist. Dort, wo die Autos die Erde zusammengedrückt haben und jetzt ein Teil des Weges langgeht. Sie brauchen die sonnigen Orte im Wald, also die Lichtungen…
Allerdings wäre es schön, wenn die gelichteten Flächen nicht aussehen würden, wie nach einer Monsterschlacht. Warum müssen tiefe Autospuren weit vom Weg und auf weichen Waldboden führen, welcher zentimeterweise zusammengdrückt und zerstört wurde? Wenn schon Bäume gefällt werden müssen (was eigentlich nicht mehr sein dürfte), dann kann man sie doch bis an den Weg ziehen oder am Ort zerlegen und sie dann in kleinen Stücken zum Lkw tragen. Aus ökologischer Sicht darf jedoch kein einziger Baum mehr gefällt und einfach abtransportiert werden. Der Wald braucht auch seine alten Bäume.
Ja, die Tiere haben sich kaum gezeigt. Entweder weil sie ständig geschockt werden oder weil einfach kaum noch welche da sind. Ein paar Hasen und wahrscheinlich ein paar Nattern, die wir aber nur rascheln gehört haben. Es ist auch ziemlich trocken. Der kleine Teich nahe der Bundesstraße B203 ist fast ausgetrocknet, so dass die Entengrütze wie Rasen aussieht… nur eben glattgeharkt. Auf dem Bild vom Waldteich sieht man im Hintergrund die grünen, schrägen Teichufer, auf welche sich die kleine Wasserlinse, nun wie ein trockener Teppich gelegt hat, obwohl sie lieber wie Grütze auf dem Wasser schwimmt….
Und doch teilen sich die Pflanzen das kostbare Wasser. Am Ufer eines Baches finden wir gefleckte Taubnesseln, Klee, ein Vergissmeinnicht mit wenig Blättern, ziemlich kleinen Breitwegerich, Hirtentäschel, das große Hexenkraut und noch einiges mehr, allerdings hatten wir unser schlaues Waldpflanzen-Büchlein zuhause liegen lassen und konnten nicht alle Pflanzen bestimmen. Aber das werden wir nachholen, denn durch den Wald sollte man einmal die Woche flanieren. Auch würde es dem Wald helfen, wenn auch andere über ihn berichten.